Hi,
ich benutze seit Jahren Dropbox als Methode, um meine Arbeit systematisch und ständig online zu sichern. Heute habe ich einen Weg gesucht, ein gemeinsames Dropbox-Verzeichnis unter Windows und Ubuntu zu nutzen.
Wer Windows und Ubuntu parallel benutzt und mit Dropbox arbeitet, der wird – wenn er größere Datenmengen in der Dropbox aufbewahrt – vielleicht schon mal daran gedacht haben, dass es Blödsinn ist, auf demselben Computer zweimal dieselben Daten hinterlegt zu haben: Standardmäßig liegen dann die Dropbox-Daten nämlich einmal unter /home/username/Dropbox und noch einmal unter C:\Dokumente und Einstellungen\username\Dropbox. Wenn man 20, 40 oder 100 GB Daten in der Dropbox hat, vernichtet man dadurch jede Menge Speicherplatz. Dazu kommt der unnötige Traffic durch das Synchronisieren, wenn man das jeweils andere Betriebssystem startet.
Es geht auch komfortabler. Der einfachste Weg besteht darin, die Dropbox von Windows auch unter Ubuntu zu benutzen. Dazu muss man einfach den Pfad zur Dropbox auf das Dropbox-Verzeichnis Windows-Partition verschieben. Man kann auch eine extra NTFS-Partition dafür anlegen, wenn man es lieber aufgeräumt haben mag.
Damit eine NTFS-Partition beim Start von Ubuntu automatisch eingehängt wird, muss man ein bisschen fummeln. Ich habe eine Quick-and-Dirty-Lösung gebastelt, die für meine Zwecke ausreichend ist.
Im ersten Schritt muss man sich die UUID der NTFS-Partition besorgen. Das geht am einfachsten über das Terminal. Man nutzt den Befehl
jens@i5-2400-Ubuntu: ls -al /dev/disk/by-label insgesamt 0 drwxr-xr-x 2 root root 120 Aug 17 15:43 . drwxr-xr-x 6 root root 120 Aug 17 2012 .. lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 Daten\x20auf\x20Samsung\x201TB -> ../../sdb2 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 Daten\x20in\x20RAID\x201 -> ../../sdb1 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 System-reserviert -> ../../sda2 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 16:26 Windows\x207 -> ../../sda1 jens@i5-2400-Ubuntu:
Welche Partition uns interessiert, hängt davon ab, wo der Dropbox-Ordner unter Windows hingelegt wurde; in meinem Fall liegt er im Benutzerverzeichnis auf der Systempartition. Wir merken uns: sda1.
jens@i5-2400-Ubuntu:~$ ls -al /dev/disk/by-uuid/ insgesamt 0 drwxr-xr-x 2 root root 160 Aug 17 15:43 . drwxr-xr-x 6 root root 120 Aug 17 2012 .. lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 30f28f58-bd54-4590-bdc3-0a84b6fadcbe -> ../../sda5 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 603A7D543A7D27E4 -> ../../sdb2 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 655744FF0A844F89 -> ../../sda2 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 b8aec391-4c11-476d-a666-42c48a54053d -> ../../sda6 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 16:24 DC361C8F361C6D30 -> ../../sda1 lrwxrwxrwx 1 root root 10 Aug 17 15:43 E6F24962F2493857 -> ../../sdb1 jens@i5-2400-Ubuntu:~$
Mit dem zweiten Kommando bekommen wir die UUID der Partitionen heraus. Wir haben oben schon herausgefunden, dass unsere Partition „sda1“ heißt. Die UUID (DC361C8F361C6D30) merken wir uns, schreiben wir uns auf, oder wir kopieren sie einfach in die Zwischenablage.
Wir legen uns nun eine Datei im Homeverzeichnis an, die wir „MountDropbox.sh“ nennen, und geben ihr folgenden Inhalt:
#!/bin/bash /usr/bin/udisks --mount /dev/disk/by-uuid/DC361C8F361C6D30 "/media/Windows 7"
Den markierten Teil (den mit der UUID) muss man natürlich an die richtige UUID anpassen, die man vorhin herausgefunden hat. Diese Datei machen wir nun mithilfe von „chmod +x MountDropbox.sh“ ausführbar und nehmen sie unter die „Startprogramme“ auf. Voilà, von jetzt an wird unsere Windows-Partition beim Booten automatisch gemountet und kann von Dropbox sofort angesprochen werden.
Wenn wir einen Teil unserer Dropbox mit BoxCryptor o.ä. verschlüsselt haben, können wir den Entschlüsselungsprozess gleich mit ins Skript aufnehmen:
#!/bin/bash /usr/bin/udisks --mount /dev/disk/by-uuid/DC361C8F361C6D30 "/media/Windows 7" echo "passwort" | encfs "/media/Windows 7/Users/Jens/Dropbox/Encrypted" /home/jens/Encrypted -S
Es sollte jedem klar sein, dass dadurch das Passwort im Klartext auf der Festplatte liegt und von Dritten ausgelesen werden kann, die Zugang zum Computer haben.