Was ist eigentlich eine Deklination? Mit einer „Deklination“ meint man eine Reihe von Endungen, die ein Wort in verschiedenen Kasus bekommt.
Es gibt im Lateinischen eigentlich nur drei Deklinationen, die man kennen muss, um (fast) alle Formen erkennen zu können:
- o-Deklination (z.B. dominus, templum),
- a-Deklination (z.B. serva) und die
- „dritte“ Deklination (z.B. senator).
Diese drei Deklinationen muss man allerdings spätestens im zweiten Lernjahr wirklich gründlich draufhaben, damit man mit einem lateinischen Text vernünftig arbeiten kann. Hier kannst du sie üben: a-Deklination, o-Deklination (+neutrum), 3. Deklination (+femininum +neutrum).
Warum soll ich diesen Blödsinn auswendig lernen?
Praktischerweise kann man fast die komplette lateinische Grammatik ohne Probleme erkennen, wenn man nur diese drei Deklinationen beherrscht.
- Das Partizip Perfekt Passiv (PPP) funktioniert nach der a/o-Deklination,
- das Partizip Präsens Aktiv (PPA) funktioniert nach der dritten Deklination,
- das Gerundi(v)um funktioniert wie die a/o-Deklination,
- die einen Adjektive funktionieren nach der a/o-Deklination,
- die anderen Adjektive funktionieren nach der dritten Deklination,
- die Komparative funktionieren nach der dritten Deklination,
- die Superlative funktionieren nach der a/o-Deklination.
Du siehst: Mit den drei Worten dominus, serva und senator (insgesamt also gerade einmal 18 Formen!) kannst du fast die komplette lateinische Grammatik lernen. Daher ist es unheimlich wichtig, dass du zumindest diese drei Deklinationen sehr gründlich beherrschst und ihre Formen erkennst. Damit du die Formen anderer Worte erkennst, musst du nur noch wissen, zu welcher Deklination sie gehören.
Woran erkenne ich, zu welcher Deklination ein Wort gehört?
Die Deklination erkennt man immer am Genitiv; deswegen lernt man den bei den Vokabeln mit. Du lernst bei den Substantiven immer drei Teile:
- curia curiae f. → Endung im Genitiv „ae“ → a-Deklination.
- puer pueri m. → Endung im Genitiv „i“ → o-Deklination.
- pater patris m. → Endung im Genitiv „is“ → 3. Deklination.
- orator oratoris m. → Endung im Genitiv „is“ → 3. Deklination.
Es gibt darüber hinaus noch die u-Deklination und die i-Deklination, die ganz selten vorkommen, und einige Ausnahmen. Mit den ersten drei Deklinationen bist du aber auf 98% aller Formen gut vorbereitet. Daher solltest du die unbedingt draufhaben. Wenn du es nicht kannst, fang gleich damit an: a-Deklination, o-Deklination (+neutrum), 3. Deklination (+femininum +neutrum).
Hallo G.,
je nach Buch ist das sehr unterschiedlich gelöst. Oft wird der Genitiv erst nach etlichen Lektionen eingeführt; vorher macht es wenig Sinn, etwas „sinnloses“ auswendig zu lernen. Entsprechend taucht oft erst spät der Genitiv auf. Andere Bücher lassen die Formen weg, wenn sie meinen, es sei ja klar, weil’s regelmäßig ist. Da ist dann z.B. „puer, pueri m.“ angegeben, aber „basilica“ heißt halt nur „basilica“, weil „basilicae f.“ ja regelmäßig ist. Finde ich persönlich irreführend, ist aber recht verbreitet.
Während man bei Worten auf -us -a -um halbwegs sicher sein kann, wie es weitergeht (halbwegs, weil u-Deklination und Ausnahmen existieren…), ist die 3. Deklination zwingend notwendig zum Mitlernen. Da gibt es zwar auch Regeln, die sind aber viel zu komplex und Auswendiglernen einfacher.
Mein Sohn lernt gerade (6.Klasse zweite Fremdsprache also 1. Jahr) Latein…
Die Vokabeln werden aber leider nur in der Grundform angegeben also z.B.
basilica aber nicht basilicae
Als erstes scheinen sie aber nur Akkusativ im sg&pl und nun auch ablativ – wäre es nicht sinnvoller gleich den genetiv mit zu lernen?
Oder kann man die a o und dritte Form auch am nominativ erkennen?
Deine Seite hat mir sehr geholfen sonst hab ich es schwer in Latein aber Heute hab ich wirklich was gelernt .Danke!! 🙂
Hey,
ich muss in meinem Studium mein Latinum nachholen, und dein Blog ist wirklich echt praktisch (und auch sehr hübsch!). Wollte einfach kurz ein Danke dalassen 🙂