Der Ablativ – Der Fall, den das Deutsche vergessen hat

Der Ablativ ist der fünfte Fall im Lateinischen. Er ist deshalb merkwürdig, weil wir ihn im Deutschen nicht kennen. Wir kennen nur vier Fälle. Hier kannst du das nachlesen und üben.

Der Ablativ antwortet in etwa auf die Frage „Womit?“ Zum Beispiel:

  • Gladiator adversarium gladio petit.
    Der Gladiator greift seinen Gegner mit einem Schwert an.
  • Adversarius magna voce clamat.
    Der Gegner schreit mit lauter Stimme.

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Diese verflixten Fälle – Kasus und was sie bedeuten

Die Fälle (lateinisch: ein Kasus mit kurzem u, viele Kasūs, mit langem ū) sind eine der absoluten Grundlagen im Lateinunterricht. Wer die nicht ganz genau verstanden hat, wird im Grammatikunterricht immer wieder verwirrt sein. Dabei sind sie eigentlich ganz einfach; im Prinzip kennt man sie schon aus der Grundschule.

Kasūs im Deutschen

Im Deutschen gibt es vier:→ weiterlesen

qui, quae, quod: Relativpronomen

Möchtest du lieber gleich üben? Hier geht’s zur Übung.

Einleitung

Relativpronomen sind eine feine Sache. Im Deutschen sind sie so fein, dass sie für die meisten Leute fast schon zu fein sind. Man benutzt sie nämlich fast nur dann, wenn es wichtig ist, dass man sich „genau“ ausdrücken muss. Aus der Alltagssprache haben sich die meisten Relativpronomen schon verabschiedet…→ weiterlesen

hic, haec, hä?

Singular
m f n
Nom. hic dieser haec diese hoc dieses
Gen. huius dessen huius deren huius dessen
Dat. huic diesem huic dieser huic diesem
Akk. hunc diesen hanc diese hoc dieses
Abl. hoc mit diesem hac mit dieser hoc mit diesem

Wenn wir uns die Tabelle der Formen von hic, haec, hoc näher ansehen, entdecken wir eine Reihe von Dingen wieder:

  • Genitiv Singular bzw. Dativ Singular lauten immer gleich – wie bei is-ea-id oder qui-quae-quod.
  • Das -ius im Genitiv Singular ist ebenfalls wie bei anderen Pronomen.
  • Die Endungen in den anderen Fällen sind auch wie bei is-ea-id, nur dass oft noch ein „c“ hintendran kommt.

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NcI – Nominativ mit Infinitiv

Der sogenannte „NcI“, der „Nominativus cum Infinitivo“, taucht in den meisten Lehrbüchern erst ziemlich spät auf. Dabei ist das Phänomen eigentlich ganz einfach. Ein NcI wird immer von einem Verb im Passiv eingeleitet, z.B. videtur, dicitur, traditur, fertur usw.

Ulixes miles fortis fuisse videtur.
(= Odysseus wird gesehen, ein tapferer Soldat gewesen zu sein.)
= Odysseus scheint ein tapferer Soldat gewesen zu sein.

Das wesentliche Problem beim NcI ist, dass man ihn nicht wörtlich übersetzen kann. Es gibt aber nur eine Handvoll Ausdrücke, sodass man die entweder auswendig lernen kann, oder sich merken kann, dass ein NcI immer ein wenig freier übersetzt wird. Dabei gibt es fast immer mehrere Möglichkeiten.

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Lykaon

Die Geschichte von Lykaon gehört in die früheste Zeit der Menschheitsgeschichte, wie sie in der griechischen und römischen Mythologie erzählt wird. Zu dieser Zeit herrschte auf der Erde das Geschlecht der „eisernen Menschen“, eine finstere, böse Horde.

Juppiter hatte natürlich auch irgendwann gehört, dass diese Menschen ziemlich grausame und schreckliche Wesen seien. Um sich selbst zu überzeugen, verwandelte er sich in Menschengestalt und ging auf die Erde, um sich ein wenig umzusehen. Nach einer längeren Wanderung kam er in Arkadien an – in der Gegend von Athen. Hier wollte er sich inkognito umschauen und die Menschen kontrollieren.

Aber weil Juppiter nun einmal ein Gott war und gerne wie ein Gott verehrt werden wollte – und vielleicht auch relativ schlecht darin war, sich zu verstellen -, gab er den Menschen hier und da trotzdem ein Zeichen, dass ein Gott in der Nähe sein könnte, und die meisten beteten ganz brav.

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Stammformen – Wozu bloß?

Was zum Teufel sind eigentlich diese Stammformen, die ich ständig auswendig lernen muss? Stammformen gibt es im Deutschen auch. Wer Deutsch als neue Sprache lernt, der fängt mit den Stammformen der Verben an:

sagen – ich sage, ich sagte, ich habe gesagt
machen – ich mache, ich machte, ich habe gemacht

Warum? Ganz einfach: Viele Verben sind schlecht erzogen. „sagen“ oder „machen“ ein einfaches Wort, das sich ganz regelmäßige Formen ausdenkt. Aber es gibt auch gemeine, schlecht erzogene Verben:→ weiterlesen